Shadwen
Irgendwie sind es immer die gleichen Genres, an denen man so hängen bleibt, auch
Shadwen ist mal wieder ein Schleichspiel. Die Story ist schnell erzählt, man spielt
eine Assasinin, die den König umbringen möchte. Dafür schleicht sie sich durch die
Stadt und durch die Burg zu ihm und darf sich dabei nicht von den Wachen erwischen
lassen. Grundsätzlich gibt es dafür zwei verschiedene Wege, sich einfach nicht
sehen lassen und durchschleichen oder die Wachen umbringen. So weit, so gut, alles
nichts besonderes.

Doch 'Shadwen' hat eine ganze Reihe an Besonderheiten. Die größte davon ist wohl,
dass man sich nicht nur um sich selbst kümmern muss, sondern nebenbei noch einen
Babysitter-Job hat: Ein kleines Mädchen namens Lily begleitet einen auf seiner Reise
und man muss zusehen, dass sie sich an den Wachen vorbeischleichen kann, indem man
diese zum Beispiel ablenkt, sodass Lily hinter ihnen vorbeischleichen kann. Oder man
bringt sie halt um, dann reagiert Lily jedoch entsetzt und man wird darauf
hingewiesen, dass dies Konsequenzen hat und ob man nicht lieber einen anderen Weg
einschlagen möchte. Kleiner Spoiler: Die Konsequenzen bestehen aus unterschiedlichen
Dialogen in den Ladesequenzen, die Warnung kann man folglich ignorieren...

Sollte man einen anderen Weg einschlagen wollen, kommt man zu der zweiten Besonderheit
des Spieles, man kann einfach die Zeit zurückspulen und einen anderen Weg einschlagen!
Überhaupt ist Zeit ein wichtiger Punkt in dem Spiel, diese steht nämlich still, sobald
man sich nicht mehr bewegt. Einige mögen kritisieren, dass das Spiel dadurch viel zu
einfach sei, ich persönlich fand das nicht, ich musste ständig wieder zurückspulen,
weil ich einen Fehler gemacht hatte. Und Zurückspulen ist immer noch besser, als
ständig ein Level von vorne zu beginnen.
Eine weitere Besonderheit ist, dass man SOFORT verloren hat, wenn einen die Wachen
sehen. Der aufmerksame Leser fragt sich jetzt vielleicht, wie man diese denn ablenken
kann, ohne sich sehen zu lassen. Die Antwort ist ganz leicht, Lärm! Man kann Kisten
und Fässer verschieben oder fallen lassen oder einfach laut laufen, dann werden die
Wachen aufmerksam und suchen nach einem.

Das Spiel hat allerdings auch seine Schattenseiten - was für ein Stealth-Spiel ja
durchaus auch in Ordnung ist! *lach* Zum einen ist es relativ kurz, ein geübter Spieler
wird sicherlich keine zehn Stunden benötigen, um alle Level durch zu spielen. Aber man
kann und sollte das Spiel mindestens zwei Mal durchspielen, einmal mit Durchschleichen
und einmal mit Durchmetzeln. Es gibt für beide Versionen Erfolge auf Steam, wenn einen
keine Wache bemerkt oder wenn alle Wachen tot sind. Beides spielt sich auch sehr
unterschiedlich, ich empfehle dringend, beide Varianten zu spielen!
Der zweite Kritikpunkt ist die mangelhafte Kollisionsabfrage, ich bin einmal in ein Haus
hinein gesprungen (durch die Wand) und eine Wächterleiche blieb nicht auf dem Boden
liegen, sondern versank darin. Nicht schön, aber auch nicht schlimm, da es bei zwei
Durchläufen nur diese beiden Probleme gab.
Da das Spiel relativ günstig ist, fällt das mit der kurzen Dauer auch nicht so sehr ins
Gewicht, das Fazit lautet also: Kaufen!
Homepage: http://www.shadwen.com (extern)